Die Geschichte der Schützenkompanie Imst
Die ersten Aufzeichnungen und urkundlichen Erwähnungen des Imster Schützenwesens gehen bereits in das 15. und 16. Jahrhundert zurück.
Verschiedenste Imster Persönlichkeiten prägten bereits in frühen Jahren die Schützengeschichte, wie etwa Elias Wörz in den Spanischen Erbfolgekriege 1700 – 1714.
Elias Wörz, Bürgermeister des Marktes Imst und 20 Jahre lang als „Viertelsvertreter“ bzw. „als Oberinntalischer Landesverteidigungskommissär“ koordinierte er die Durchmärsche der kaiserlichen Truppen und beförderte Offiziere und Kuriere.
1703 stellte er auf eigene Kosten eine freiwillige Schützenkompanie auf, zum Widerstand gegen die eindringenden bayrischen Truppen. Mit dieser Schützenkompanie zog er als Hauptmann, begleitet von seinem Sohn Georg, ins belagerte Außerfern zur Ehrenberger Klause und unterstützte gemeinsam mit verschiedenen Kompanien aus dem „Oberen–Gericht“ die Außerferner Schützen
Aufgrund seiner Verdienste wurde er am 20. September 1709 von Kaiser Josef I. in den rittermäßigen Reichs- und Österreichisch-Erbländischen Adelsstand, mit dem historischen Prädikat „von Sprengenstein“, erhoben.
Namhaft machte sich zu dieser Zeit auch der in Imst am 4. März 1664 geborene Martin Sterzinger. Als Pflegsverwalter war er nach der Tiroler Wehrverfassung verpflichtet, im Ernstfall ein Aufgebot von Landesverteidiger zu nominieren.
Im Juni 1703 besetzten die feindlichen Verbündeten (Bayern und Franzosen) Hall. Deswegen planten am 25. Juni 1703, unter dem Vorsitz des Imster Pflegsverwalters Reinhart, Martin Sterzinger, der Landecker Postwirt, Viertelvertreter Elias Wörz sowie Imster Vertrauensleute, die Oberländer ihre Verteidigungsstrategie.
Bei der Geheimbesprechung am 25. Juni 1703 hatten die Imster offenbar die Aufgabe übernommen, den Feind durch Verschwiegenheit und Ruhe in Sicherheit zu wiegen, sowie die Nachrichtenverbindung zwischen dem feindlichen Hauptquartier und den durch das Oberinntal nach Südtirol vorstoßenden Feindtruppen unauffälligst zu unterbrechen.
Dass diese Nachrichtenverbindung auch erfolgreich unterbrochen wurde, zeigte die Aufzeichnung, dass ein gewisser Imster Christian Seelos am Galgenbühel bei Imst (Gunglrün) einen bayrischen Ordonnanzoffizier vom Pferd geschossen hat, der die Aufgabe hatte, die bayrisch-französischen Truppen bei Landeck von einem weiteren Vordringen, aufgrund starken Ansammlungen von Tiroler-Freiheitskämpfern, zu warnen.
Da der Kurier jedoch sein Ziel nicht erreichte, ging der Feind in die „Pontlatzer Falle“ und geriet in die dort vom Obergrichter Landsturm abgelassenen Steinlawinen und in das Feuer der Obergrichter Scharfschützen, zu denen auch Imster Schützen zählten.
Am 1. Juli 1703 besiegten die Oberländer, unter der Führung des gebürtigen Imsters Martin Sterzinger, die feindlichen Truppen endgültig, und die Truppen unter Oberst Novin sowie Oberstleutnant Taufkirchen mussten sich ergeben
Als Gründungsjahr der Imster Schützenkompanie wird urkundliche das Jahr 1779 erwähnt.
1787 wurde der K. u. K. Hauptschießstand Imst, unter dem Schützenhauptmann Nazar Leonhard Jais, Dr. jur., Pfleger und Landrichter in Imst, dem Oberleutnant Johann Jakob Sterzinger von Felsenheim, dem Unterleutnant Franz Schweighofer, Bürger und Rat und dem Fähnrich Martin Anton Wörz von Sprengenstein, Bürger und Rat, errichtet.
Aus dem Jahr 1797 stammt die erste Schützenfahne und wurde in den Kriegsjahren 1797 und 1809 mitgeführt. Die eingestickte Widmung zu beiden Seiten der Gründungsfahne lautet: „ Zur Ehre Gottes gewidmet nach gerettetem Vaterlande 1779“ und „Der Schützenkompagnie zu Imst“. Die zweite Fahne wurde, in Anerkennung zur Schützenkompanie, von der kaiserlichen Hoheit Erzherzog Johann 1851 gespendet.
Der Imster Bürgermeister, Fabrikant und Hauptamnn Johann Georg Strele stand im engen Kontakt mit den Führern der geheimen Tiroler Aufstandsbewegung, Andreas Hofer, Martin Teimer und Freiherr von Hormayr. J. G. Strele zog bereits 1799 als Hauptmann der 2. Imster Scharfschützenkompanie gegen die Franzosen im Engadin, wie Hauptmann Moyle im Frühjahr 1800, in den Verteidigungs- bzw. Abwehrkampf.
Im Imster Kriegerdenkmal ersichtlich, ein gewisser Johann Zangerle, der am 25. 03. 1799 im Engadin den Heldentod erlitt. Vom Brennbichler Wirt Rochus Mayr wird berichtet, dass Alois Flir 1799 als Schütze im Engadin den vorgedrungenen Franzosen in die Hände gefallen, aber durch eine abenteuerliche Flucht wieder entkommen ist.
Als der Tiroler Aufstand am 12. April 1809 im ganzen Land losbrach, eilte Strele als Hauptmann mit seiner Schützenkompanie über den Fernpass und warf die Bayern und Franzosen aus Reutte und Füssen hinaus, während dessen andere Imster Schützen an der Befreiung der Landeshauptstadt teilnahmen. Dort erschoss jedenfalls der Imster Scharfschütze Josef Zimmermann bei der Triumphpforte einen bayrischen Leutnant namens Margreiter.
Beim neuerlichen Eindringen im Mai 1809 wollte Strele das Schicksal von Schwaz, das vom Feind in Schutt und Asche gelegt wurde, dem Markt Imst ersparen und kapitulierte widerstandslos. Ebenso beschloss Strele am 28. Mai 1809 sich nicht an die Kompanien des Martin Teimer aus dem Vintschgau anzuschließen.
Aus diesem Grund war die Imster Schützenkompanie an der 2. Bergiselschlacht nicht vertreten. Trotzdem ernannte am 4. Juni 1809 Andreas Hofer den Bürgermeister und Hauptmann Strele zum Spezial- und Defensionskommissär für das Gebiet von Imst.
Berühmt und bekannt zu dieser Zeit war auch der Priester Stephan Krismer oder besser bekannt unter „s´Krismer Stöffele“.
Der am 25. Dezember 1777 in Karres geborene Priester war durch seine unerschütterliche Landes- und Kaisertreue bereits als Hilfspriester geschätzt und anerkannt. Er widersetzte sich 1807 den kirchenfeindlichen Anordnungen der bayrischen Besatzungsmacht.
Dafür wurde er sogar mit einem Tag Arrest vom bayrischen Landrichter in Imst bestraft. Als Priester wurde er ins Paznautal nach See versetzt und wurde dann von den Laudegger Schützen als Feldpater gewählt.
Er zählte sogar zu den Beratern von Andreas Hofer. So informierte Anderas Hofer auch Krismer Stöffele am 31. Oktober 1809 im Wipptaler Brennerstraße-Wirtshaus zur „Schupfe“ über den bevorstehenden Angriff von Schützenmajor Martin Firler auf die feindlichen Truppen in Hötting. Krismer Stöffele, trotz Zweifel über die Sinnhaftigkeit geplagt, unterstützte er Firler bei den Kämpfen, um Verwundete wegzutragen, Sterbende zu trösten und die Kämpfenden zum hinhaltenden Widerstand aufzufordern.
Nach der Niederlage flüchtete das Stöffele über den Hechenberger Sattel, Zirl, Telfs und Roppen nach Arzl.
Dort hatten sich, nach dem unglücklichen Ausgang der letzten Bergisel-Schlacht zu Allerheiligen, über tausend Mann Schützen aus den Gerichten Petersberg, Imst, Landeck und Laudegg gesammelt. Diese waren, bereit den aussichtslosen Kampf fortzusetzten. So zwangen aufgebrachte Schützen Stöffele das Kommando des Hauptmannes zu übernehmen.
Krismer Stöffele wollte angesichts der aussichtslosen Lage weiteres Blutvergießen vermeiden und traf sich als Parlamentär mit einem bayrischen Leutnant auf der Imst-Arzler-Langbrugge, wo ihn Schützenhauptleute aus Ötz und Kauns begleiteten.
Auf die Mitteilung des bayrischen Offiziers, dass Andreas Hofer abgedankt habe, erklärte sich das Stöffele mit einem vorläufigen Waffenstillstand einverstanden. Als sich die Abdankung Hofer bewahrheitet hatte, traf er sich mit dem bayrischen Befehlshaber Major Graf Seiboltsdorf.
Mit dem Hinweis auf seine taktisch und strategisch gleich gut verteilten Sturmmannschaften im Arzler Gschröf, gelang es Stöffele sogar der freien und bewaffneten Abzug der Oberländer Sturmmannschafften durchzusetzen. Damit fanden die verbissen geführten Kämpfe, um den Besitz der Gunglgrüner Höhen, ein Ende. An den beiden letzten Kriegstagen in Gunglgrün, am 10. und 11. November 1809, seien noch 6 bayrische Offiziere verwundet und 41 bayrische Soldaten erlitten Tod.
Nach der Befreiung Tirols im Jahre 1814 erwachte der Tiroler Schützengeist wieder und übten sich die Tiroler Schützen auf ihren Schießständen, unter der Anleitung ihrer schießkundigen Schützenmeister.
1853 berichtet David Schönherr aus Innsbruck über ein Schützenschießen in Imst, das anlässlich der Genesung der Kaiserlichen Majestät und Landesfürsten am 20. März 1853 veranstaltet wurde. Berichtet wird von einer Heiligen Messe, die um 10 Uhr vormittags bei den Kapuziner gehalten und von der Musikkapelle Imst musikalisch umrahmt wurde. Anschließend ging es zum K. K. Kreishauptschießstand (Gebiet beim heutigen Gasthaus Schießstätte) zu den Schießbewerben.
Durch diese Scharfschützen füllten sich immer wieder die Reihen der Schützenkompanien, welche sich 1848, 1859 und 1866 an der Südgrenze unseres Landes bewährten.
Der Nassereither Dichter Franz Kranewitter überlieferte, dass sein Vater im Jahre 1859 freiwillig als Leutnant der Imster Schützenkompanie zur Sicherung der Grenzen vor den „Welschen“ ausgezogen ist.
Am 15. August 1861 traten die Statuten der Imster Bürgerschützenkompanie in Kraft.
Im Jahr 1898 wurden die Anstaltschützen, die es nur einzigartig in Imst gibt, von den drei Imster Bürgerinnen Maria Schweighofer, Anna Decorona und Rosa Neurauter, anlässlich zum 50jährigen Priesterjubiläum von Dekan Johann Paul Raich, gegründet und rückten zu dieser Feierlichkeit erstmalig aus. Die Anstaltschützen, bekleidet mit der Imster Tracht, rekrutieren sich aus „Imster Burschen und Marketenderinnen“ die die städtischen Kindergärten, früher genannt Kinderbewahrungsanstalt, besuchten. Betreut wurden die „Kindergartler“ ursprünglich von den Barmherzigen Schwestern des Frauenklosters. Besonders bemüht hat sich ab den 50iger Jahren hat sich besonders Schwester Miriam. Auf Wunsch der Stadtgemeinde Imst, übernahm ab 1968 die Betreuung die Schützenkompanie Imst.
Zur 100-Jahr-Jubiläumsfeier im Jahre 1909 waren die Imst Schützen ebenfalls vertreten.
Aus dem Festbuch 1909, anlässlich des Jubiläumsjahres, ist zu entnehmen:
Die Schützen und Musikkapellen des Bezirkes Imst wurden vom Bundesobmann Wilhelm Kopp, Oberschützenmeister des K. K. Hauptschießstandes Imst und Hauptmann der Scharfschützenkompanie Imst,als Bezirksdelegierter, kommandiert und sind in nachstehender Reihenfolge marschiert: Bürgermusikkapelle von Imst in Nationaltracht und dem Kapellmeister Heinrich Graf, 34 Mann; Scharfschützenkompanie des K.K. Hauptschießstandes Imst, geführt von Oberleutnant und Unterschützenmeister Roman Kneringer, in der neuerrichteten alten Imster Nationaltracht, 65 Mann.
Der gegenwärtige Oberschützenmeister hat nun nach vieler Mühe und jahrelanger Arbeit bis zum Jubeljahre 1909 eine neue Scharfschützenkompanie ins Leben gerufen, dieselbige in der schönen alten Nationaltracht von Imst ausgerüstet und beim Festzug großen Applaus geerntet. Die Scharfschützenkompanie Imst trug eine historische Fahne aus dem Jahre 1797, welche mit der Kompanie alle Treffen in den Kriegsjahren 1797 und 1809 mitgemacht hat. Die zweite Fahne ist eine von „Seiner Kaiserlichen Hoheit dem Erherzog Johann“, im Jahre 1851 gespendete Schützenfahne.
Erwähnt sei auch, dass am 4. Februar 1909 vom Landeshauptmann Dr. Theodor Kathrein die Sitzung des Landeskomitees zur Beschlussfassung über die Vorbereitung und Durchführung des Landes – Jahrhundertfeier 1909 in Innsbruck einberufen wurde und dazu Alois Schweighofer aus Imst vertreten war und bei der Organisation mitwirkte.
Im ersten Weltkrieg rückten 1915 auch die Züge und Kompanien des Standschützenbataillons aus dem Gericht Imst als letztes Aufgebot der Männer von 17 – 65 Jahren, soweit diese noch nicht zu den regulären Truppenteilen einberufen worden waren, an die bedrohte Südgrenze unseres Landes, um diese vor den feindlichen Überfall der Italienern (Kriegseintritt des ursprünglich „neutralen“ Italien 1915) zu schützen.
Das Bataillon des Gerichtes Imst zählte 1915 13 Offiziere, 63 Unteroffiziere und 247 Mann. Dieses Bataillon traf am 23. Mai 1915 in Toblach ein und wurde in der Dolomitenfront sowie in den letzten 3 Monaten des Kriegsjahres 1918 in der Tonalefront eingesetzt. Noch heute in der Pfarrkirche ersichtlich, ist das Porträt des Imster Kunstmalers Thomas Walch, das auf dem Bild folgende Imster Schützen zeigt:
untere Reihe:
Major Julius Preyer (Leiter des Imster Steueramtes), Hauptmann Paul Agreiter (vom Steinhof), Hauptmann Georg Gstrein (Imster Baumeister), Feldkurat Gaim (Pfarrer von Karrösten), Leutnant Alois Plattner (von der Sparkasse Imst);
obere Reihe:
Oberleutnant Roman Kneringer (von der Sirapuit), Zugsführer Josef Posch (Buchhalter bei der Firma Hinterseeber), Oberjäger Alois Schweighofer (Imster Sonnenwirt), Leutnant Max Kropf (Tarrenz), Leutnant Johann Gstrein (Imster Zimmermeister), Oberjäger Jakob Heel (Schulleiter von Imsterberg);
Am 21. Juli 1929 wurde anlässlich des 150-jährigen Bestandsjubiläums eine neue Schützenfahne eingeweiht. Die Abschiedsworte für die 150-Jahre alten Schützenfahne sprach der damalige Bezirkshauptmann Dr. Reicher aus. Die neue Fahne wurde vom heimischen Maler August Schweighofer angefertigt. Als Fahnenpatin stand Frau Johanna Grissemann zur Verfügung, die spätere Imster Volksschuldirektorin, zur Verfügung.
Zu Beginn des zweiten Weltkrieges rückte die Schützenkompanie, unter Hauptmann Hans Strobl, nur wenige Male aus.
1942 wurden die Aktivitäten der Schützenkompanie, wegen fehlender Schützen, da ein großer Teil der Imster Schützen im 2. Weltkrieg in den verschiedensten Frontabschnitten eingezogen wurde, komplett eingestellt.
1946: Aufgrund eines allgemeinen Waffen-(Gewehr) Verbotes, festgelegt durch die Alliierten Besatzungsmächte, rückten die Schützen, unter der Führung von Hauptmann Josef Heel (Bessler), erstmalig an der Fronleichnamsprozession mit „Hirtenstecken“ aus. Die meisten Gewehre der Schützenkompanie wurden von der amerikanischen und französischen Besatzungsmacht konfisziert. Es ist gelungen, einige Waffen und auch Munition so gut zu verstecken, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder Verwendung in der Kompanie fanden.
1947 stellte die Französische Besatzung Gewehre und Munition für die Fronleichnamsprozession zur Verfügung. Die Gewehre wurden vor der Prozession am Kirchplatz verteilt und nach der Prozession wieder eingesammelt und den Besatzern übergeben.
1948 formierte Hauptmann Josef Heel (Bessler) neuerlich die Schützen und unter dem Bürgermeister Josef Koch wurde die Schützenkompanie 1949 wieder reaktiviert.
Bürgermeister Josef Koch berief Anfang Juni 1950 eine Versammlung für alle Schützenmitglieder und Interessierte in den Gasthof „Grüner Baum“ ein. Zweck der Versammlung war die Verstärkung der Kompanie und Feststellung, wie viele Gewehre benötigt werden. 32 Personen kamen zur einberufenen Versammlung. Vom Gemeinderat waren Bgm. Josef Koch, Vize Bgm. Josef Gstrein vulgo „Polizischt“ und Gemeinderat Otto Ambacher anwesend.
Die Neuaufstellung bzw. Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis:
Mit 28 Stimmen wurde Josef Neururer „Sedler“ zum neuen Hauptmann gewählt. Bgm. Josef Koch wurde einstimmig zum Obmann gewählt. Weitere Ausschussmitglieder: Edi Ewerz Kassier, Hans Zangerle „Paznauner“ Schriftführer, Alois Kopp „Kiabarger“ 1. Archivar, Karl Tiefenbrunner 2. Archivar. Beisitzer: Norbert Thaler „Senner, Franz Ewerz „Hösler“, Georg Posch „Simeler“.
Am 4. Juni 1950 Sitzung wurde im Gasthof „Stern“ die nächste Sitzung abgehalten, dabei wurde Ferdl Stigger „Longer“ zum Fähnrich und Norbert Thaler zum Hauptmannstellvertreter gewählt.
Da die Ausstattung der Schützen im Jahre 1950 mit Schützenhüten, Federn, Gewehre und Patronen noch dürftig war, wurden die Schützen Engelbert Jäger „Baldau“, Anton Thurner „Kutte“, Georg Posch, Otto Ambacher und Hans Zangerle beauftragt, die notwendigen Utensilien zu organisieren. Ihrem organisatorischem Talent war es zu verdanken, dass sie diese Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit der Kompanie erledigten, obwohl so Manches nur Leihgaben waren, wie z. B.: Patronenhülsen von der Schützenkompanie Hall oder fehlende Gewehre von der Schützenkompanie Karrösten, vom Fasnachtsarchiv wurden Lederhosen und die alte Schützenfahne wurde vom Stadtmuseum ausgeliehen.
Über die Stadtgemeinde Imst wurden die so genannte „gut versteckten Gewehre“ vom Ambacher Franz „Titler“ für die Schützenkompanie angekauft.
In der Ausschusssitzung am 04. April 1951 wurde Willi Grissemann „Decorona“ zum ersten Präsidenten und zu seinem Stellvertreter Fritz Geiger gewählt.
Anlässlich der Fahnenweihe in Roppen war die Schützenkompanie als Ehrenkompanie nominiert und der neu gegründete Landsturm rückte erstmalig am 03. Mai 1951 aus.
In der Ausschusssitzung am 29. April 1952 wurde von Hauptmann Josef Neururer angeregt, eine Kanone zu bauen, damit diese zu Fronleichnam eingesetzt werden kann. Ebenfalls zeigte Hauptmann Neururer das Problem von weiteren notwendigen Gewehren und Munition auf. Die Kanone wurde federführend durch Hermann Perl und Emil Ginter angefertigt und pünktlich am 12. Juni 1952 zur Fronleichnamsprozession fertig gestellt
. Das Problem mit den Gewehren wurde durch Engelbert Jäger (Baldau) gelöst. Er kam mit sieben Gewehren, woher diese eigentlich kamen war niemanden bekannt und bleibt bis heute ein Geheimnis. Das heikle Problem mit der Munition löste Seppl Tilg „Tome“ – er grub am Majötz einfach die versteckte Munition aus dem 2. Weltkrieg wieder aus.
Im Gedenkjahr 1809 – 1959 wurde in Imst erstmals eine Gedenktafel unseres Freiheitshelden s´Krismer Stöffele eingeweiht. Jahre später wurde diese Tafel entwendet und von der Bezirksleitung, unter Major Thaler Walter, zum Gedenkjahr 2009, wieder neu errichtet und eingeweiht.
Im Gasthof Ötztaler Hof in Ötztal Bahnhof fand am 20. März 1960 das Bezirkstreffen der Hauptleute statt. Den Vorsitz führte Major Jakob Wörther, anwesend auch der Landeskommandant Hofrat Dr. Schuhmacher. Hauptthema war die Teilung des Bataillons Gurgltal (heutiges Bataillon Starkenberg) zu dem die Kompanien Imst, Nassereith, Tarrenz, Obsteig, Imsterberg, Karres und Karrösten gehören. Zum Bataillonskommandanten wurde Major Jakob Wörther und der Imster Hauptmann Karl Mark als Stellvertreter gewählt.
Das 1. Gurgltaler Bataillonsschützenfest wurde am 3. Juli 1960 durch die Schützenkompanie Imst am Starkenberger See organisiert.
Hauptmann Karl Mark wurde bei der Bataillonsversammlung am 20. Mai 1962 im Hotel Post zum Bataillonskommandanten des Bataillons Gurgltal gewählt.
Erstmals organisierte und veranstaltete die Schützenkompanie Imst vom 05. bis 07. Juli 1963 das Oberinntaler Regimentsschützenfest, bei dem 30 Kompanien mit über 1000 Schützen anwesend waren.
An den Festlichkeiten zur 600-Jahr-Feier „Tirol bei Österreich“, am 29. September 1963, wurde die Schützenkompanie Imst, als einer der vier Vertreter des Bezirkes, zu den Feierlichkeiten in die Landeshauptstadt eingeladen.
Die Kompanie wurde mit der Durchführung des Bataillonsfest Starkenberg (einst Bataillon Gurgltal), am 14. Juli 1968, beauftrag.
Durch geschicktes Verhandeln bei der Jahreshauptversammlung am 06. Jänner 1976, mit Bürgermeister Adolf Walch, gelang es Hauptmann Klingenschmid Ander ein geeignetes Grundstück (Engerebichl/Hoadebichl) für das zu bauende Schützenheim zu bekommen. Der Imster Architekt Helmut Krismer „Pleller“ plante das neue Schützenheim und am 23. August 1976 begannen die Arbeiten mit dem Aushub der Baufläche. Am 17. Dezember 1977 wurde der Dachstuhl fertig gestellt und nach sieben jähriger Bauzeit wurde das Schützenheim am 29. Oktober 1983 durch Dekan Monsignore Alfons Lorenz eingeweiht.
Horst Strobl wird am 19. Mai 1977 zum Bataillonskommandanten des Bataillons Starkenberg gewählt. Die Schützenkompanie Imst organisierte das Bataillonsfest Starkenberg vom 05. – 07. August 1977.
Ein großer Festakt fand am 8. Juli 1979, anlässlich 200 Jahre Schützenkompanie Imst, im Gelände des Schützenheimes statt. Ein Jahr später, am 10. August 1980 wurde vom damaligen Landeshauptmann Eduard Wallnöfer der letzte Schuss mit der alten Schützenkanone getätigt. Die in die Jahre gekommene Kanone wurde durch eine neue Schützenkanone unter der Leitung von Herbert Mark vulgo Kastl ersetzt.
Über 60 Jahre hatte die alte Schützenfahne ihren Dienst erwiesen.Es musste eine neue Schützenfahne angeschafft werden und wurde am 08. Juli 1990 eingeweiht. Das Motiv der Muttergottes wurde durch den Imster Maler Franz Eberlein an der Rückseite der Fahne gestaltet. Die Vorderseite zeigt den Tiroler Adler im Eichenkranz mit dem Imster Stadtwappen und den drei Jahreszahlen der Imster Fahnenweihen (1797, 1929 und 1990). Frau Renate Kopp stellte sich für die Funktion der Fahnenpatin zur Verfügung.
Gleichzeitig mit der Fahnenweihe wurde das Bataillonsfest in Imst durchgeführt.
Bei der Regimentsversammlung 1993 wurde Strobl Horst zum Viertelkommandant und bei der Bezirksversammlung im Schützenheim Imst wurde Thaler Walter 1994, als Nachfolger von Major Siegele, zum Bezirksmajor gewählt.
Das 50-jährige Wiedergründungsjubiläum wurde gemeinsam mit dem Bataillons- und Bezirksschützenfest vom 10. – 12. Juli 1998 in Imst gefeiert.
In der Bezirksversammlung am 8. Jänner 2010 wurde Oberleutnant Gstrein Heinrich zum Bezirksmajor gewählt. Die Funktion, als Bezirkskommandant, hat Mjr Gstrein Heinrich bis zum 11. Jänner 2019 ausgeübt.